Stellungnahme von Zedakah zum laufenden Verhandlungsprozess mit den israelischen Behörden betreffs des Visum Problems
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde unseres Werkes Zedakah,
inzwischen ist bei vielen bekannt geworden, dass wir als Werk Zedakah seit fast drei Jahren in Verhandlungen mit den israelischen Behörden bezüglich der Aufenthaltsgenehmigungen (Visa) unserer Langzeit-Mitarbeiter stehen. Der Dienst an den Holocaustüberlebenden wird von Zedakah nun schon seit 63 Jahren ausgeführt. Diese Generation der Holocaustüberlebenden wird es statistisch gesehen noch über zehn Jahre geben. Leider wurden uns nun vor etwa 3 Jahren die bisher erteilten Genehmigungen, Langzeit-Mitarbeiter für länger als zwei Jahre in Israel im Dienst zu belassen, aberkannt. Die Begründungen dafür werden bis heute nicht gegeben.
Im Ergebnis hat uns dieser Verhandlungsprozess nun schon einige Mitarbeiter gekostet, die das Land verlassen mussten. Einige andere sind noch vor Ort, obwohl ihr Visum bald ablaufen wird. Wir haben inzwischen sogar Rechtsschutz in Anspruch nehmen müssen, da wir z.T. einer gewissen Willkür von einzelnen Beamten ausgesetzt sind. Das ist gegensätzlich zu dem dankbar guten Ruf, den unser Pflegeheim im ganzen Land genießt.
Nun hatten wir diesbezüglich am 3. Mai eine erste Anhörung vor Gericht als Eröffnung eines Gerichtsprozesses; als Werk Zedakah verweisen wir dabei auf eine schriftlich erteilte Genehmigung, Visa für Langzeitmitarbeiter im 2-Jahre-Rhythmus erneuern zu dürfen.
Viele Freunde haben auch für diesen Termin gebetet.
Diese erste Anhörung vor dem Richter verlief für Zedakah sehr hoffnungsvoll! Eine weitere soll im Juni folgen. Wir beten dafür, dass wir wieder Visa für unsere Langzeit-Mitarbeiter erhalten, die wir in den Schlüsselstellen unseres Dienstes in Maalot und in Shavei Zion als Bereichsleiter, Anleiter und Begleiter von Jahres- Volontären, usw. dringend benötigen.
Im Zusammenhang mit diesen Verhandlungen haben sich nun Angehörige unserer Heimbewohner eigenständig an die Presse gewandt, um die Öffentlichkeit auf diese Ungerechtigkeit der Behörden, – wie sie es empfinden -, aufmerksam zu machen. Sie wollen unserem Werk damit den Rücken stärken.
Als Zedakah-Werk selbst möchten wir uns nicht an die Presse wenden; das entspricht nicht unserer Einstellung, Israel zu dienen. Wir können es jedoch nicht mehr verhindern, dass Angehörige und Betroffene dies tun, weil sie um die Betreuung ihrer Lieben und deren Heimplatz bangen. Tatsächlich wäre die denkbare Alternative eine Schließung des Heimes, sollten die Visa nicht erteilt werden.
Wir möchten nochmals klarstellen: Visa für Jahres-Volontäre erhalten wir völlig problemlos; dafür sind wir sehr dankbar! Jedoch geht es hier um die Visa der Langzeit-Mitarbeiter, ohne die wir den Dienst von Zedakah in Israel nicht bewältigen können.
Unser Gebet ist, dass unser Gott und Herr, der uns diesen Auftrag gegeben hat, doch einen Weg öffnen möchte, wenn möglich durch die Bestätigung der bisherigen Sondergenehmigung, damit wir weiter dieser Generation der Überlebenden des Holocaust, und nach deren Ende den Menschen der „zweiten Generation der Holocaustüberlebenden“, den sozial Schwachen in Israel, Terroropfern, Bedürftigen, usw. weiter in der Liebe Christi dienen dürfen.
Für den Vorstand
Martin Meyer (Erster Vorsitzender Zedakah e.V.)