Unsere neue Mitarbeiterin Celine berichtet:
Meine ersten Wochen in Israel waren im Norden verhältnismäßig ruhig. Anfang September habe ich bis auf Kriegsgeräusche vom Libanon her kaum was vom Krieg mitbekommen. Ende September / Anfang Oktober hat sich dann auch bei uns die Lage angespannt. Wir hatten
teilweise täglich mehrere Raketenalarme und auch Einschlage im Ort. Mehrere Male wurden wir nachts aus unserem Schlaf gerissen und mussten uns in den Sicherheitsbereich begeben. Für zwei Tage wurde uns die dringende Empfehlung ausgesprochen, im Bunker zu schlafen.
Als es dann am 27. November hieß, das ein Waffenstillstandsabkommen unterschrieben wurde, war mir nicht klar, was das für uns bedeuten könnte. Waffenstillstand – Ruhe, Stille, etwas, das fast noch beängstigender ist als der Kriegslärm, an den ich mich schon gewöhnt hatte. Jedes noch so kleine, eigentlich harmlose Geräusch, z.B. ein vorbeifliegendes Flugzeug, ein aufheulender Motor versetzt mich in Alarmbereitschaft.
Erst jetzt merke ich, wieviel ich im Unterbewusstsein aufgenommen und verarbeitet habe. Letztens habe ich mich dabei erwischt, dass ich nachts in meinem Bett gelegen und fest damit gerechnet habe, das jeden Moment ein Alarm losgeht und ich losrennen muss.
Jetzt sind schon ein paar Wochen seit der Waffenstillstandsvereinbarung vergangen und in unserem Leben hat sich seitdem auch einiges verändert. Wir können jetzt auch Städte und Orte im Norden besuchen, die bisher aufgrund der Sicherheitslage gemieden werden sollten. Die mit Abstand größte Veränderung ist aber der Umzug der Heimbewohner aus dem Bunker auf Station. So eine große Gebetserhörung und Gnade Gottes!