Die Freude über die wieder erlangte Freiheit durch Lockerung der Corona-bedingten Einschränkungen dauerte nicht lange. Seit einigen Tagen haben sich die zunächst auf Jerusalem konzentrierten Unruhen mehr oder weniger über das ganze Land ausgebreitet – neben massivem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen ist die israelische Bevölkerung beunruhigt über gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen jüdischen und arabischen Israelis. Betroffen sind momentan hauptsächlich Städte wie Lod, Haifa, oder Akko, in denen Menschen unterschiedlicher Religion in unmittelbarer Nachbarschaft leben. Die (nicht vorhandene) Regierung und ausführende Organe scheinen diesen Unruhen nicht gewachsen.
Darüber hinaus hat die im Gazastreifen regierende Hamas den Radius ihrer Raketen um etliche Kilometer erweitert. Den Hauptschlag der Angriffe erleben zwar immer noch die Ortschaften, die unmittelbar angrenzen, aber auch in nördlicher gelegenen Städten bis hin nach Tel Aviv und sogar Jerusalem sind Alarmsirenen zu hören und auch schon erste Todesopfer zu beklagen.
Über soziale Netzwerke wird der Hass geschürt, aber auch zur Beruhigung aufgerufen.
Bislang ist die Lage im Norden des Landes relativ ruhig, so dass wir in unseren Häusern in Maalot und Shavei Zion noch nicht direkt betroffen sind. Dafür sind wir sehr dankbar und danken auch für Ihre gezielte Fürbitte.
Die aktuelle militärische Operation trägt den Namen „Wächter der Mauern“ (Schomer HaChomot) und erinnert uns an den „Hüter Israels, der nicht schläft, noch schlummert“ (Psalm 121), aber auch an Jesaja 62,6f: „Auf deine Mauern, Jerusalem, habe ich Wächter bestellt. Den ganzen Tag und die ganze Nacht werden sie keinen Augenblick schweigen. Ihr, die ihr den HERRN erinnert, gönnt euch keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichtet und bis er es zum Lobpreis macht auf Erden!“
Im Bewusstsein, dass nur ER, der wahre Hüter Israels, Frieden schafft, möchten wir uns gegenseitig ermutigen, IHN unermüdlich darum zu bitten. Möge Jerusalem, möge Israel bald (wieder) zur Ruhe kommen und Seinen Herrn verherrlichen.
Gemeinsam beten wir
- Für die Verantwortlichen in Politik und Militär, die schwerwiegende Entscheidungen zu treffen haben.
- Für die vielen körperlich und seelisch verletzten Menschen
- Für die Trauernden
- Für die (meist jungen) Menschen, die an vorderster Front zum Schutz der Zivilbevölkerung ihr Leben aufs Spiel setzen
- Für das Ende der Eskalation
- Für eine ruhige Nordgrenze und konkrete Bewahrung unserer Heimbewohner und Mitarbeiter
- Für göttlichen Schalom in den Herzen aller Beteiligten und dass wir hier vor Ort Gelegenheit haben, diese Hoffnung zu bezeugen